(Berlin, Wedding) Die Nachricht über die Schließung des Karstadt-Kaufhauses am Leopoldplatz traf die Anwohnerschaft und Gewerbetreibenden wie ein Blitz. Denn seit vielen Jahren engagieren sich unentwegt Anwohnerschaft, Gewerbetreibende, Soziale Einrichtungen und politische Entscheidungsträger, um aus den in die Jahre gekommenen Leopoldplatz ein Ort der Begegnung für ein jedermann und jederfrau zu gestalten. Umso schwerer wiegt nun die geplante Schließung des Karstadts. Als ein großer Arbeitgeber für einfachere Tätigkeiten wären insbesondere bildungsfernere Millieus betroffen. Dabei ist der Leopoldplatz ein Mikrokosmos der Nachbarschaft, einerseits aus junge hedonistische Boheme und multikulturellem Hintergrund der unmittelbaren Umgebung. Es ist nicht lange her als noch die Meldungen über Alkohol- und Drogenkonsum sowie Gewalt am Leopoldplatz die Schlagzeilen beherrschten. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Gewerkschaft Ver.di zusammen mit Sozialdemokraten rundum den Leopoldplatz zur Solidaritätsbekundungen aufrufen.

Dem Aufruf folgten dann auch zahlreiche Menschen aus der Nachbarschaft, Kollegium des Karstadts, Gewerkschaft und SPD-FRAKTION in der Bezirksverordnetenversammlung. Es bleibt weiterhin offen wie der Mutterkonzern der Kaufhof-Karstadt-Gruppe zu diesem Ranking kam. Gemeinhin ist bekannt, dass nicht mangelnde Umsätze des Kaufhauses an der Müllerstraße für einen negativen Ausblick seien, sondern die Mietzahlungen.